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Aktuelles

04.11.2023 | Beschluss der AfB-Bundeskonferenz am 4. November 2023

Die Zukunft ist Europa – Den Europäischen Bildungsraum gemeinsam entwickeln und gestalten

„Bildung ist für die Vitalität der europäischen Gesellschaft und Wirtschaft von wesentlicher Bedeutung. Der Europäische Bildungsraum möchte den Bildungs- und
 Ausbildungsgemeinschaften die Unterstützung bieten, die sie benötigen, um ihre
 grundlegende Mission in herausfordernden und aufregenden Zeiten zu erfüllen“ – Ursula
 von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.

 In ihren politischen Leitlinien hat sich Kommissionspräsidentin von der Leyen
 verpflichtet, den Europäischen Bildungsraum bis 2025 Wirklichkeit werden zu lassen. 
 Bildung ist die Grundlage für persönliche Erfüllung, Beschäftigungsfähigkeit und
 aktive und verantwortungsvolle Bürgerschaft. Das Recht auf qualitativ hochwertige und
 inklusive Bildung, Ausbildung und lebenslanges Lernen wird in der Europäischen Säule
 der sozialen Rechte als erstes Prinzip ausgerufen. Bildung ist das Herzstück der
 europäischen Lebensweise und stärkt die soziale Marktwirtschaft und Demokratie mit
 Freiheit, Vielfalt, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit.

 Die SPD steht, wie keine andere Partei in der Bundesrepublik, für ein soziales und
 gerechtes Europa. Dafür ist es von großer Bedeutung, das gemeinsame europäische Haus
 zu stärken und durch (bildungspolitische) Impulse aktiv weiterzuentwickeln und
 mitzugestalten. Im Kontext der Entwicklungen, wollen wir eine gemeinsame Vision für
 einen Europäischen Bildungsraum diskutieren und entwerfen. 

 Ein Bildungsraum, der auf Qualität, Nachhaltigkeit, Inklusion und lebenslangem Lernen
 basiert. Ziel ist es sicherzustellen, dass junge Menschen von der besten Bildung und
 Ausbildung profitieren und eine positive, europäische Zukunftsperspektiven erhalten.

 Frühkindliche Bildung
 • Im Rahmen von Erasmus+ werden Strukturen aufgebaut, um Studierende an
 sozialpädagogischen Fachschulen/Fachakademien Einblicke in frühpädagogische
 Einrichtungen innerhalb Europas zu ermöglichen. Der Austausch soll im Rahmen eines
 eigenständigen Moduls im Curriculum aufgenommen werden.

 • Frühpädagogische Fachkräfte werden, insbesondere in den grenznahen Regionen, durch
 Maßnahmen und Projekte der kommunalen Städtepartnerschaften unterstützt und darin
 begleitet, sich mit Kolleg*innen über die Nationalgrenzen hinweg zu vernetzen.

 • Kommunen und Landkreise werden dabei unterstützt, alltagsintegrierte und
 niederschwellige Konzepte zum Spracherwerb anzubieten und so die ökonomische
 Mobilität von frühpädagogischen Fachkräften innerhalb Europas zu fördern.

 • Zur Förderung und Anerkennung formeller, informeller und non-formeller Kompetenzen
 soll der deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) mit einer juristischen Verbindlichkeit
 ausgestattet werden. 

 Schulische Bildung
 • Fremdsprachenunterricht soll in geeigneter Form in allen Bundesländern ab der
 ersten Klasse starten. Hierbei ist das Fremdsprachenlernen als Kontinuum zu sehen,
 sodass die Anschlussfähigkeit in die Sekundarstufe präzisiert wird. Ebenso werden
 bilinguale Angebote in der Grundschule bundesweit ausgebaut. Führende Konzepte der
 Europaschulen in den Ländern (beispielsweise die Staatlichen Europaschulen Berlin
 SESB) sind zu beachten. – Bestehende Angebote zur Förderung einer europaweiten
 Vernetzung von Schulen werden daraufhin untersucht, wie sie im Primarbereich
 attraktiver gemacht werden können. Hierbei sind insbesondere Möglichkeiten
 aufzuzeigen, wie Kontakte zu Kindern in anderen europäischen Ländern über digitale
 Medien geknüpft werden können.

 • Um das Zusammenwachsen Europas aktiver zu fördern sollen alle Schülerinnen und
 Schüler mindestens einmal in der Schulzeit ein anderes europäisches Land besucht
 haben. Die Schulen werden dabei unterstützt ihre, Fahrtenkonzepte entsprechend
 weiterzuentwickeln und Kontakte zu Schulen in anderen europäischen Ländern zu
 knüpfen. Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten werden ausgebaut und bestehende
 Angebote transparenter gestaltet.
 
 • Das Querschnittsthema „Europabildung in der Schule“ erhält insbesondere bei der
 Neufassung von Lehrplänen der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer besondere
 Priorität. Hierbei ist darauf zu achten, dass in allen Schularten entsprechende
 Kompetenzen gefördert werden.

 • Bilinguale Schulangebote werden unter besonderer Berücksichtigung der nicht-
 gymnasialen Schularten ausgebaut. Hier werden insbesondere bilingualer Angebote in
 der Bildungskette von Grundschule und weiterführender Schule gefördert.

 • Schulen aller Schularten werden noch stärker darin unterstützt, Förderkonzepte für
 die Gestaltung des Übergangs von Schülerinnen und Schüler bei umzugsbezogenem
 Schulwechsel, insbesondere auch aus dem Ausland, umzusetzen. Damit geht einher,
 Deutsch als Zweitsprache als Daueraufgabe mit entsprechenden Förderstrukturen in
 allen Schularten zu etablieren.

 • Ein staatlicher Herkunftssprachenunterricht soll in allen Bundesländern forciert
 werden. Die Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung der EU soll geprüft werden.

 • Langfristig sollen die Schulabschlüsse europaweit harmonisiert werden. Über die
 Anerkennung von Schulabschlüssen hinaus, sollen schrittweise und über immer mehr
 gemeinsame Elemente europaweiten Abschlüsse Wirklichkeit werden.

 Erwachsenen-, Weiter- und Fortbildung

 • In den beruflichen Vollzeitbildungsgängen sind die Lehrpläne dahingehend zu
 überarbeiten, dass einzelne Lernfelder, insbesondere im Rahmen von
 Schulpartnerschaften, gemeinsam mit einer Partnerschule und/oder im Ausland
 absolviert werden können.

 • In allen Schulformen der Berufsbildenden Schule sind bilinguale Angebote sowie
 Angebote mit Doppelabschlüssen auszubauen.

 • Ausbildungspartner in der dualen Ausbildung wirken gemeinsam darauf hin, die
 Berufsausbildung u. a. durch unterschiedliche Formen des europäischen Austausches,
 etwa von Auslandspraktika, attraktiver zu machen