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Aktuelles

13.12.2018 | Pressemitteilung

Ausbildungsbilanz 2018: Eine starke Ausbildung für alle als Grundlage für Weiterbildung und Berufsleben

Aus Anlass der Ausbildungsbilanz 2018 erklären Ulf Daude, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB und Martin Rabanus, MdB und Mitglied im AfB Bundesvorstand:

Am Donnerstag, den 12.12.2018 hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Ausbildungsbilanz für das Jahr 2018 vorgestellt. Neben positiven Entwicklungen zeigt die Analyse aber auch Bereiche, in denen nachgebessert werden muss. Deshalb muss das Berufsbildungsgesetz (BBIG) dringend reformiert werden. Denn eine fundierte Ausbildung ist die Basis für Weiterbildungen und somit Garant für beruflichen Erfolg.

Erfreulich ist, dass mit 574.200 Ausbildungsplätze so viele angeboten wurden, wie seit 2009 nicht mehr. Das ist ein starkes Fundament. Was Bundesministerin Karlizcek allerdings verschweigt: Mit 57.700 ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze dreimal so hoch wie 2009 – ein Negativrekord. Dies bestätigt, dass die Passgenauigkeit und der Zugang zu Ausbildungsplätzen ein Thema sind, das wir dringend angehen müssen, wenn wir den Zugang für alle, die eine Ausbildung machen möchten, ermöglichen wollen.

Die Tatsache, dass die Zahl junger Frauen, die eine Ausbildung beginnen, auf einem historischen Tiefstand ist, gibt ebenfalls Anlass zur Sorge. Das Ungleichgewicht wird dadurch verstärkt, dass die Zahl ihrer männlichen Altersgenossen steigt. Die berufliche Bildung ist eine Erfolgsgeschichte. Damit dies so bleibt, müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Davon hören wir von der Ministerin nach wie vor nichts Konkretes.

Auch für die Weiterbildung, die auf eine starke Ausbildung aufbaut, kann etwas mit der BBiG-Novelle erreicht werden. So sollte die Weiterbildung als gleichrangiger Bildungsweg neben der Erstausbildung benannt werden. Denn Berufsbildung umfasst auch Weiter- und Fortbildung, Anpassungs- und Höhere Qualifizierung. Auch könnten die Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Weiterbildung – analog zu den bereits enthaltenen Beschreibungen zur Erstausbildung – im BBiG umrissen werden. Das schafft mehr Klarheit und Qualität im Weiterbildungsbereich. Schließlich braucht auch die Weiterbildung eine Qualitätssicherung, die stetig kontrolliert werden muss um qualitativ hochwertige Weiterbildungsmaßnahmen zu erreichen und schlechte Weiterbildungsangebote auszusieben.

Die Zeit drängt: Wir müssen Qualität und Rahmenbedingungen in den Blick nehmen. Das betrifft die Finanzierung der Ausbildung über eine Mindestausbildungsvergütung und die Erhöhung der Mobilitätshilfen und Wohnkostenzuschüsse. Dazu gehört außerdem ganz klar das Thema Weiterbildung und dessen wichtige Funktion für gut ausgebildete Fachkräfte in der modernen Arbeitswelt. Mit den Veränderungen der Arbeitswelt, unter anderem durch den digitalen Wandel, wachsen neue Berufsfelder und Tätigkeiten. Die Novelle des BBiG bietet die Chance, erste Wegmarken zu setzen.