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Aktuelles

06.04.2017

AfB begrüßt Berufsbildungsbericht 2017: Betriebe müssen mehr ausbilden!

Der Berufsbildungsbericht 2017 zeigt erneut mäßige Ausbildungsbereitschaft vieler Firmen, nur jeder fünfte Betrieb bildet überhaupt noch aus. Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung fordert die Betriebe daher klar auf, wieder mehr auszubilden – auch über den eigenen Bedarf hinaus.

Dazu erklären Ulf Daude, Vorsitzender der AfB, sowie Martin Rabanus, zuständig für den Arbeitskreis „Berufliche Bildung“ innerhalb der AfB:

„Nicht nur kleine Betriebe ziehen sich aus der Ausbildung zurück, auch große Unternehmen und der Öffentliche Dienst bilden immer weniger Jugendliche aus. Dies belegen die Zahlen aus dem neuen Berufsbildungsbericht 2017: Mit 520.300 neuen Ausbildungsverträgen ist der rückläufige Trend in Sachen Berufsausbildung immer noch nicht gestoppt. In den vergangenen zehn Jahren wurden fast 60.000 Plätze abgebaut. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 gab es noch 576.000 Verträge.

Wir appellieren im Namen der Arbeitsgemeinschaft für Bildung daher dringend an die Arbeitgeber, auch über den Bedarf auszubilden und Jugendlichen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht wie der ideale Azubi wirken. Das Instrument der Assistierten Ausbildung kann hier helfen und unterstützen. Erfreulich dagegen ist aus unserer Sicht, dass die in der Allianz für Aus- und Weiterbildung angestrebten 10.000 Plätze fast erreicht wurden. Daher setzen wir uns auch zukünftig dafür ein, die Assistierte Ausbildung und die Ausbildungsbegleitenden Hilfen zu verstetigen.

Wir nehmen wahr: Von der Wirtschaft wird immer wieder der drohende Fachkräftemangel in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) beklagt. Das passt aber nicht mit dem Ausbildungsverhalten der Betriebe zusammen. An den Jugendlichen selbst kann es unserer Meinung nach nicht liegen, denn sie zeigen laut Bundesagentur für Arbeit ein wachsendes Interesse gerade an MINT-Ausbildungsplätzen.

Für uns ist klar: Um das erfolgreiche System der dualen Ausbildung fit für die Zukunft zu machen, bedarf es einer Reform des Berufsbildungsgesetzes. Bereits jetzt setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion dafür ein, dass ehrenamtliche Prüfer freigestellt und bezahlt werden und es einen Rechtsanspruch auf einen sogenannten „Durchstieg“ gibt – mit dem Absolventinnen und Absolventen einer zweijährigen Ausbildung im Anschluss ohne Zeitverlust noch einen Abschluss in einem dreijährigen Ausbildungsberuf anhängen können. Außerdem sollen Azubis, die älter als 18 sind, für den Berufsschulunterricht freigestellt werden.